Schlüter war erst seit einem halben Jahr im Besitz von mir und meinem Freund. Und trotz kurzer Zeit entwickelten sich nach anfänglichem Glücksgefühl einige Probleme. Schlüters Stammbaum war unser Fluch, denn diverse Reitlehrer sahen sein auf Papier geschriebenes Potenzial, und nach jeder Reitstunde musste ich vom Pferd absteigen und mich ärgern: Über mein Pferd, weil es „nicht mitarbeiten wollte“ und über mich, weil ich mich ärgerte und weil es sich falsch anfühlte. Ich sah nur noch Arbeit in Schlüter und arbeitete mich mit ihm in einen Teufelskreis hinein.

Über eine Empfehlung bin ich an Nancy herangetreten und ich werde unsere erste Stunde nie vergessen. Weg mit der Arbeit! Ich wurde von ihr durch die Halle geführt, konnte die Augen schließen, hin spüren und mich tragen lassen. Plötzlich war ich Eins mit Schlüter, plötzlich stimmte die Richtung.

Inzwischen arbeite ich wirklich. Ich arbeite an mir, an meiner Beziehung zu Schlüter, am Zuhören und Loslassen. Und mein Pferd wird seit den Stunden mit Nancy immer mutiger, traut sich zu reden, teilt sich mit und zeigt Bewegungsfreude. Er entwickelt seinen Charakter und arbeitet!! Ja, er ist der fleißigste Wallach, den ich mir vorstellen kann und es ist ein täglicher Genuss ihm bei seinem Eifer zuzusehen.

Es liegt ein weiter Weg vor uns, mit vagen und konkreten Zielen aber ohne Druck. Nancy hilft mir dabei, diese Ziele zu erreichen und nimmt sich die Zeit alle nötigen Schritte zu gehen. Weder ich noch Schlüter werden überfordert, aber stets gefordert. Es ist harte Arbeit, weil dieser Weg verlangt ehrlich zu sein – mit sich und mit dem Partner Pferd, aber es lohnt sich. Alle Mühen werden mit Leichtigkeit und Freude belohnt und das macht Schlüter zufrieden und entsprechend auch mich.

Sandra Zangerl
September 2013

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C.Perko und Alano